Mittelstands- und Wirtschaftsunion beunruhigt: Soll der St.Töniser Wochenmarkt kaputt gemacht werden?

Erstellt: Montag, 05. Juli 2021 08:20
Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08. September 2021 20:54
Veröffentlicht: Montag, 05. Juli 2021 08:20

Mittelständler und Marktbeschicker entsetzt über öffentliche Verwaltungsvorlage

Markt 3

 

Tönisvorst 4. Juni 2021

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) sowie einige Marktbeschicker sind entsetzt über eine Verwaltungsvorlage im öffentlichen Teil, die eine Neuordnung der Marktstände zum Ziel hat. Danach sieht eine solche Neuordnung vor, die Marktstände bis auf 2 bis 3 Stände vom Rathausplatz zu verbannen und über die Hochstraße zu verteilen.

Hintergrund der Vorlage ist die angebliche Behinderung der zügigen Durchfahrt des Rettungswagens durch einen einzelnen Marktbeschicker. Alle Marktstände sollen komplett neugeordnet werden, so die Verwaltungsvorlage. „Was Jahrzehnte in Ordnung war, soll nun kaputt gemacht werden, so der MIT-Kreisvorsitzende Maik Giesen der seit 27 Jahren im Stadtrat Tönisvorst sitzt.

„Ein solches Vorgehen ist unglaublich und wird Schaden für die St. Töniser Einzelhandel hervorrufen, so Giesen weiter, „da der Donnerstagvormittag ein umsatzstarker Wochentag für alle Einzelhändler in der St. Töniser Innenstadt ist, der nun mehr als deutlich in Gefahr ist.“

Mehrere Marktbeschicker und auch zahlreiche Bürger hatten Kontakt zur MIT aufgenommen. Wenn nur noch 2-3 Stände auf dem Rathausplatz möglich seien, werden einige Marktbeschicker nicht mehr Donnerstagsvormittags nach St.Tönis kommen. Das wird die Attraktivität des Marktes zukünftig erheblich schwächen. Die Marktbeschicker sind in der Regel auf mehreren Wochenmärkten präsent; in Kempen und anderen Städten seien die Marktstände in der Innenstadt möglich, nur in Tönisvorst jetzt offenbar nicht mehr.

Georg Körwer (MIT-Vorsitzender): „Anstatt mit den betroffenen Standbetreibern in einen Dialog zu treten und beide Seiten (Rettungssanitäter und Marktstandbetreiber) zu hören, wird hier offenbar ein Marktbeschicker direkt angegangen. Die Marktgebühren in Tönisvorst sind ohnehin schon höher als in anderen Städten, so dass man sich über die Attraktivität des Marktes Sorgen machen muss".

CDU-Ratsfrau Anke Dubberke befürchtet insbesondere eine erhebliche Beeinträchtigung für die ältere Bevölkerung, für die der Einkauf erschwert wird. Für die Attraktivität des Wochenmarktes muss man kämpfen, notfalls muss man auch mal öffentlich demonstrieren, so die MIT abschließend.

An der entsprechenden Ausschusssitzung nahmen einige Marktbeschicker als Zuschauer teil; es ging hoch her in der Sitzung, aber zum Schluss wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst. Erreicht werden soll Lösung über eine Neuordnung der Verkaufsstände unter Beteiligung der Akteure wie die Rettungswache, die Bauaufsicht und die Werbegemeinschaft „St. Tönis erleben“.

Foto: Thomas Kroschwald