Taschengeldbörse bringt Jung und Alt zusammen

Erstellt: Montag, 09. März 2015 20:33
Veröffentlicht: Montag, 09. März 2015 20:51

Taschengeld
Lambertz-Müller: „Stadt der Generationen stärken“

„Der demographische Wandel muss gestaltet werden“, ist eine gängige Aussage von Parteien und Politikern, wenn es um die Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung geht. Wie die Gestaltung der gesellschaftlichen Veränderungen dann im konkreten Fall aussehen soll, bleibt oft genug im Ungefähren. Die CDU-Fraktion im Tönisvorster Stadtrat macht es jetzt sehr konkret. Sie fordert die Einrichtung einer Taschengeldbörse.

 

Was ist eine Taschengeldbörse? Die Taschengeldbörse ist ein Projekt, bei dem junge und alte Menschen voneinander profitieren. Familien, Berufstätige und gerade Senioren wünschen sich oft Hilfe im Alltag: Einkaufen, Haustiere versorgen, Gartenarbeiten erledigen, Computerhilfe, kleinere Reparaturen oder Hilfe beim Winterdienst. Junge Menschen wünschen sich oft genug kleine Jobs, um ihr Taschengeld aufzubessern. Hier könnten Jung und Alt zusammenkommen.

„Es gibt schon einige Städte in NRW, die das Projekt der Taschengeldbörse erfolgreich in die Tat umsetzen“, weiß CDU-Fraktionsgeschäftsführerin Anja Lambertz-Müller. In Lohmar, Hilden, Solingen und Grevenbroich wird das Projekt sehr erfolgreich praktiziert. Die heimische CDU-Fraktion kann sich die Taschengeldbörse auch in Tönisvorst gut vorstellen und hat deshalb einen Antrag an Bürgermeister Thomas Goßen auf den Weg gebracht, in dem sie um Prüfung des Projektes bittet. Die Idee hatte die Senioren Union unter dem Vorsitz von Reinhard Bismanns geliefert. Die Fraktion fand den Vorschlag gut und ergriff nun die Initiative.

Natürlich sollen Jung und Alt an einem fairen und verbindlichen Umgang miteinander interessiert sein. Vom Land NRW kommen klare Vorgaben. Die Jugendlichen müssen mindestens 14 Jahre alt sein und sollten nicht älter als 18 Jahre alt sein. Außerdem sollen die jungen Menschen mindestens fünf Euro pro Stunde erhalten. Ihr Einsatz soll auf maximal zwei Stunden pro Tag bzw. zehn Stunden pro Woche begrenzt sein. Das NRW-Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter fördert die Installierung einer Taschengeldbörse. So übernimmt das Land die Kosten für einen Internetauftritt ebenso wie die Personalkosten einer kommunalen Koordinierungsstelle. Die CDU bittet im Schreiben an die Stadtverwaltung darum, dass dem Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales und Sport in seiner Sitzung am 18. Juni ein erster Bericht zu diesem Thema vorgelegt wird. „Tönisvorst ist eine Stadt der Generationen und mit der Taschengeldbörse könnte dies noch gestärkt werden“, ist Lambertz-Müller überzeugt.

Foto: Thomas Kroschwald