Qualität der Online-Beteiligung beim Campus Projekt lässt schlimmes befürchten

Tönisvorst, 10. Dezember 2021

Am 16.11.2021 wurde im Ausschuss für Bauen, Gebäudemanagement und Liegenschaften, mal eben schnell von SPD, Grünen, UWT und GUT, die Zurverfügungstellung von 70.000 € für das Konzept des Bürgerbeteiligungsverfahren, nach nur einer kurzen Präsentation durch die Verwaltung, „im fliegenden Galopp“, beschlossen.

Die CDU-Fraktion hat sich dabei enthalten, weil sie bemängelte, dass den Fraktionen, nicht wie sonst üblich bei einer Entscheidung in dieser finanziellen Höhe, das Konzept im Vorfeld zur Beratung zur Verfügung gestellt wurde. Auf Rückfrage, warum dies nicht erfolgt ist, antwortete die Verwaltung in der Sitzung, dass das Konzept erst am Tag der Sitzung fertig geworden sei. Zudem wurde die von der CDU-Fraktion geforderte Bürgerversammlung, erst ganz am Ende des Bürgerbeteiligungsverfahrens vorgesehen.

Notwendig geworden war der dringende Beschluss, weil die Online-Beteiligung bereits am Tag der Sitzung gestartet war und man schnell zusätzliche Mittel benötigte.

Das Ergebnis dieses überhasteten und vor allem unprofessionellen Vorgehens, konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über einen langen Zeitraum auf der Webseite https://toenisvorst.heimatidee.de/ in den Ideenräumen Vorster Rathaus sowie Gestaltung Wilhelmplatz ansehen. Dort werden Fragen gestellt und man erhält zur Beantwortung vorgegebene Antworten. Diese kann man zwar auswählen, aber die Antwortmöglichkeiten sind sehr einseitig Richtung Veränderung ausgerichtet.

Es gab unpräzise Formulierungen wie: „Wie gefallen Ihnen das Schulgebäude und die Umgebung?" Antwortmöglichkeit "Erhalt und Umbau". Oder eklatante inhaltliche Fehler: „Wie soll mit den vorhandenen Gebäuden umgegangen werden?", dort konnte man zwischen den „Schulnoten 1-5“ wählen. Den Vogel schoss allerdings die Frage ab: „Wie hat Ihnen das Verwaltungsgebäude und die Umgebung gefallen?“. Die Antwortmöglichkeiten: „Sehr gut, Darm, mittel, eher schlecht und schlecht.“

Ginge es nicht um das finanziell risikoreichste Projekt, das Tönisvorst je erlebt hat, könnte man herzlich darüber lachen. Doch durch die fehlerhafte Umsetzung der Online-Beteiligung ist das Ergebnis verzerrt und nicht mehr repräsentativ. Die ersten Erfahrungen in der Umsetzung lassen für ein Großprojekt wie den Campus Tönisvorst schlimmes für die Bürgerinnen und Bürger befürchten.

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